TaBaKa – der Tagbalkenkalender

Als Berufstätiger und Student zugleich war ich von Anfang an mit bestehender Kalendersoftware unzufrieden, weil diese mir nicht den Überblick verschafft, den ich gerne hätte. So habe ich meine Bachelorarbeit genutzt, um selbständig ein neues Konzept zu entwickeln. Heraus kam TaBaKa, der Tagbalkenkalender.

Heutige Kalendersoftware bietet zumeist drei verschiedene Ansichten auf den selben Datenbestand: Tagesansicht, Wochenansicht und Monatsansicht. Dass diese Ansichten sich etabliert haben, ist naheliegend, wenn man bedenkt, dass diese Kalenderdarstellungen auch schon vor dem Computerzeitalter existiert hatten und daher schon aus älteren Medien vertraut waren.

Doch mit diesen althergebrachten Darstellungen ergeben sich auch Probleme. Insbesondere ist es in Bezug auf Usability nur selten eine gute Idee physische Objekte unreflektiert in den digitalen Raum zu übernehmen. Auf Papier bestand noch die physische Notwendigkeit Kalenderdaten auf Blätter aufzuteilen; Ein Computer dagegen hat grundsätzlich die Möglichkeit Zeit besser als das darzustellen, was sie tatsächlich ist – nämlich etwas, das kontinuierlich fortläuft.

In der nachfolgenden Arbeit wurde analysiert, was an klassischen Kalenderdarstellungen von Nachteil ist und welche Alternativen es gibt.

Aufbauend auf diesen Beobachtungen wurde ein Prototyp – genannt TaBaKa (steht für »Tagbalkenkalender«) – erstellt, der die besten Eigenschaften aus allen analysierten Darstellungen in sich vereinen soll. Dazu wurde im ersten Schritt ein Low-Fidelity-Prototyp erstellt, der den gesamten geplanten Funktionsumfang abdeckt. Anschließend wurde in HTML und JavaScript ein funktionell stärker eingeschränkter High-Fidelity-Prototyp umgesetzt, in dem die gesamte Navigationsfunktionalität des Kalenders implementiert wurde.

TaBaKa in der 7-Tage-Ansicht

Dieser Prototyp wurde abschließend einem Usability-Test unterzogen, in dem er direkt mit einem klassischen Kalender verglichen wurde.

Die Testpersonen benötigten ein wenig, um sich an TaBaKa zu gewöhnen, konnten aber letztendlich die aufwändigste Aufgabe des Tests, in der es darum ging abweichende Termine innerhalb von drei Monaten ausfindig zu machen, deutlich effizienter lösen als in dem Vergleichskalender. Die Personen äußerten sich außerdem sehr positiv darüber, dass man in TaBaKa den Intervall der angezeigten Tage frei ändern kann.

Wie zu erwarten war, sind Benutzer aber im Allgemeinen trotzdem nur schwer für etwas Neues zu begeistern, wenn die Alternative so bekannt und etabliert ist, wie das bei Kalenderdarstellungen der Fall ist. Die direkten Vergleichsbeurteilungen der Testpersonen fielen daher in den meisten Punkten zugunsten der klassischen Darstellung aus, obwohl auch die Handhabung des Vergleichskalenders nur selten ohne Komplikationen verlaufen war.

Da zumindest manche Personen dem Konzept aber doch relativ offen gegenüberstanden, ist eine Weiterentwicklung von TaBaKa sicher sinnvoll. Die Ergebnisse des Usability-Tests liefern dazu gute Ansätze, wo Verbesserungen notwendig sind. Insbesondere konnte in den Tests nachgewiesen werden, dass Markierungen, die eigentlich auf Termine außerhalb des sichtbaren Bereichs hinweisen sollten, übersehen werden und daher deutlicher hervorgehoben werden müssen.

Gesamte Bachelorarbeit (PDF)